Erster autochthoner Dengue-Ausbruch in Italien, August 2020

Erster autochthoner Fall

Fälle von Dengue-Fieber in Europa sind in der Regel auf Reisen in endemische Länder zurückzuführen. Lazzarini et al. berichten über den ersten autochthonen Ausbruch von Dengue-Fieber in Vicenza im Nordosten Italiens, wo Aedes albopictus-Mücken endemisch sind.1

Der erste Fall war eine 30 Jahre alte Frau, die nach Indonesien gereist war und 16 Monate später über Djakarta nach Hause zurückkehrte. Bei ihrer Ankunft (27. Juli 2020) begab sie sich aufgrund der zu diesem Zeitpunkt geltenden Schutzmaßnahmen gegen COVID-19 in eine 14-tägige Quarantäne. Drei Tage später klagte sie über Unwohlsein, Fieber, Juckreiz der oberen Gliedmaßen und Rückenschmerzen. Sie wurde jedoch negativ auf SARS-CoV-2 getestet, und ihre Symptome klangen ab.

Fünf von sieben Personen aus demselben Haushalt (Fälle 2 bis 6, vom Vorschulalter [n=1] über Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren [n=2] bis zu Personen im Alter von 50 bis 60 Jahren [n=2]) entwickelten zwischen dem 16. und 18. August ähnliche Symptome, die wieder abklangen. Nachdem Fall 3 berichtet hatte, dass ein Familienmitglied (erster Fall) bei der Rückkehr aus Indonesien ähnliche Symptome hatte, wurde die betroffene Person auf SARS-CoV-2 und fünf andere Viren getestet. Der Test auf Dengue Serotyp 1 (DENV-1) und DENV-NS1-Antigen war positiv. Nach der Dengue-Diagnose von Fall 3 zeigte sich, dass die weiteren fünf Fälle (1,2,4,5,6) ebenfalls mit Dengue infiziert waren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Patienten, die in Gebieten mit kompetenten Vektoren (Aedes albopictus) leben, wenn sie nach einer Reise aus endemischen Ländern akutes Fieber entwickeln, auf Dengue getestet werden sollten.

Zur Publikation: https://www.eurosurveillance.org/content/10.2807/1560-7917.ES.2020.25.36.2001606#html_fulltext

EXA/DE/DENV/0109