Primär- und Sekundärinfektionen

Effects of dengue Primä- und Sekundärinfektion

Es gibt vier Serotypen des Dengue-Virus: DENV-1, -2, -3 und -4. Das bedeutet, dass maximal vier Infektionen möglich sind. Die Verläufe von Primär- und Sekundärinfektionen können unterschiedlich sein.1,2  Daher ist es notwendig, zwischen den beiden Formen zu unterscheiden.

Primärinfektionen verlaufen gewöhnlich mild oder asymptomatisch.2

Die Primärinfektion mit einem Serotyp bietet lebenslange Immunität gegen eine neue Infektion mit dem gleichen Serotyp (homologe Immunität).3

Sekundärinfektionen durch andere Serotypen bergen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.2

Dieses Risiko wird im Wesentlichen durch die Theorie der antikörperabhängigen Verstärkung (Antibody-dependent Enhancemant – ADE) erklärt. Dabei binden Antikörper aus einer DENV-Primärinfektion an den DENV eines anderen Serotyps, können diesen aber nicht neutralisieren. Der Antikörper-DENV-Komplex bindet an das Fragment des kristallisierbaren Gamma-Rezeptors (FcγR) auf zirkulierenden Monozyten. Dadurch nehmen Virusreplikation und Virämie und damit der Schweregrad der Erkrankung zu.

Nach der ersten Dengue-Infektion gibt es zunächst einen Zeitraum, in der Betroffene vor einer Infektion mit einem anderen Virus-Serotyp geschützt sind. Diese heterologe Immunität kann zwischen mehreren Monaten und 1-2 Jahren andauern. Mit sinkendem Antikörper-Titer nimmt die Immunität ab. Bei einer Infektion mit einem anderen Virus-Serotyp ist das Risiko für einen schweren Verlauf erhöht.4,5

EXA/DE/DENV/0109