Saisonalität und Zeitpunkt des maximalen Vorkommens von Aedes albopictus in Europa: Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier

Saisonalität und Zeitpunkt des maximalen Vorkommens

Das Ausmaß des Klimawandels wird auch in der zunehmenden Verbreitung von Krankheitserregern in Europa deutlich, die wir bisher nur aus tropischen und subtropischen Ländern kannten. Hierzu zählt die Mücke Aedes albopictus als Überträgerin von Zika, Dengue-Fieber und Chikungunya. Die 2019 bekannte Verbreitung von Aedes albopictus in Europa hat das ECDC veröffentlicht.1

Um die Mücke gezielt bekämpfen und das Übertragungsrisiko besser einschätzen zu können, gilt es, ihre Populationsdynamik zu verstehen.

Petrić et al. haben ein saisonales Aktivitätsmodell verwendet, um den Beginn und das Ende der Vektorsaison zu simulieren. Parallel dazu wurde die maximale Populationsdichte anhand von VectorNet2-Felderhebungsdaten, ergänzt durch Feldstudien aus der Literatur, ermittelt.

Die Ergebnisse deuten auf folgende Punkte hin:3

  • Der Frühjahrsschlupf findet in Südeuropa im März und in Westeuropa im April statt. In Nordeuropa, wo Aedes albopictus noch nicht vorkommt, würde er Ende April bis Ende Mai erfolgen.
  • Die Vektorsaison ist mit zunehmender südlicher Länge potenziell länger – in Südeuropa bis zu 41 Wochen, in Nordeuropa maximal 23 Wochen.
  • Der Höhepunkt der Eidichte wird in den Sommermonaten erreicht – Ende Juli bis Ende September. Während dieser beiden Monate sind die klimatischen Bedingungen für die Entwicklung optimal, was ein höheres Risiko für die Übertragung von Arboviren durch Aedes albopictus und das Auftreten von Epidemien bedeutet.

Zur Publikation: https://www.geospatialhealth.net/index.php/gh/article/view/996/973

EXA/DE/DENV/0109