Dengue-Fieber in Thailand: Alexandra berichtet

Alexandra hat sich in Thailand mit Dengue-Fieber infiziert und hatte lange damit zu kämpfen. Mit umfangreichen Vorsichtsmaßnahmen reist sie mit ihren Kindern weiterhin nach Asien.

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Mein Name ist Alexandra, ich bin Mutter zweier Töchter und reise leidenschaftlich gerne. Am liebsten nach Südostasien – auch nachdem ich mich 2015 dort mit Dengue-Fieber infiziert habe.

KHAO LAK, THAILAND, IM APRIL 2015

Damals noch kinderlos, verbrachten mein Mann Lars und ich unseren ersten Abend am Strand. Wir hatten bereits ein paar Tage im wuseligen Bangkok hinter uns und genossen nun die Ruhe im beschaulichen Khao Lak. Ich erinnere mich noch genau, wie ich kurz vor dem Essen eine große Mücke an meiner linken Hand entdeckte, die sich bereits mein Blut schmecken ließ. Ich verjagte sie und machte mir keine weiteren Gedanken mehr. War ja schließlich nur ein Mückenstich. Kein Grund zur Sorge.


Wir wägten uns absolut auf der sicheren Seite.


Wir hatten uns vor unserer ersten Asienreise ausführlich beraten lassen, waren gegen alles Mögliche geimpft und wägten uns daher absolut auf der sicheren Seite.

Zugegeben, das Thema Mückenschutz habe ich früher nicht ernst genommen. Ich hielt es einfach nicht für nötig, da sich die Biester doch meistens mit großem Appetit auf meinen Mann stürzten. Ich wurde vielleicht zwei- bis dreimal gestochen, während er mit Stichen übersät war – trotz Mückenspray.

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ERSTE SYMPTOME AUF DEM RÜCKFLUG

12 Tage später, während unseres Heimfluges von Bangkok nach Frankfurt am Main, ging es mir plötzlich sehr schlecht. Ich hatte Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und mir war übel. Nicht toll auf einem eh schon unbequemen Langstreckenflug in der Holzklasse. Meine erste Vermutung war, dass ich mich einfach mal wieder erkältet hatte. Das geht leider in Thailand schnell, da viele Geschäfte, Shopping Malls und Taxis auf Eistruhenniveau runterklimatisiert sind.

Nach knapp 12 Stunden Flugzeit, 4,5 Stunden Zugfahrt und einer kurzen Autofahrt waren wir endlich zu Hause angekommen. Normalerweise zwingt meine innere Unruhe mich dazu, sofort alles auszupacken und wegzuräumen, egal wie lange wir unterwegs waren. Dieses eine Mal jedoch war ich dazu nicht imstande. Ich legte mich auf die Couch und bekam kurz darauf Fieber und heftigen Schüttelfrost. Das machte mich jetzt schon etwas stutzig, denn Fieber ist bei mir wirklich unüblich. Ich konnte mich nicht erinnern, im Erwachsenenalter überhaupt einmal Fieber gehabt zu haben. Ich schlief etwas, anschließend ging es mir schon wieder etwas besser und ich schob alle Sorge wieder beiseite.

Wir bestellten uns am Abend etwas zu Essen, aber ich bekam nicht einen Bissen hinunter. Auch irgendwie untypisch, denn ich liebe essen. Die kommenden Tage ging es mir nicht wirklich schlecht, aber halt auch irgendwie nicht wirklich gut. „Vermutlich der Jetlag“, redete ich mir ein.

AUF DER SUCHE NACH EINER DIAGNOSE IN DEUTSCHLAND

Am dritten Tag nach unserer Rückkehr kam dann der Tiefpunkt. Ich fühlte mich schlapper als je zuvor und hatte Gliederschmerzen, wie ich es nie zuvor erlebt hatte. Auch kam das Fieber zurück. Mein Mann fuhr mit mir ins örtliche Krankenhaus, wo man mir Blut abnahm und feststellte, dass ich einen wirklich besorgniserregend niedrigen Leukozyten- und Thrombozytenwert hatte. Wir leben eher ländlich und in diesem Krankhaus zeigte man sich absolut ratlos. Erst recht, als wir mitteilten, dass wir gerade aus Asien kamen.


Im örtlichen Krankhaus zeigte man sich absolut ratlos.


Man verwies mich an die Uniklinik Köln, wo ich nach langer Wartezeit in der Ambulanz schlussendlich von ratlosen Ärzten stationär aufgenommen wurde. Während wir warteten, hatte ich meine Symptome gegoogelt und hatte daher bereits die Vermutung, am Dengue-Fieber erkrankt zu sein. Die Ärzte konnten hier zunächst jedoch keine Verbindung herstellen. Auch dann nicht, als ich erneut von meinem Thailandaufenthalt und sogar von dem Mückenstich erzählte.

Ich werde niemals in meinem Leben die Worte des Arztes vergessen, als dieser mich zur Nacht verabschiedete: „Frau M., ruhen Sie sich erst mal aus, wir können noch nicht sicher sagen, was Ihnen fehlt. Die Blutwerte können auf eine Leukämie oder auch auf eine HIV-Infektion hinweisen …“

Wow! Jetzt machte ich mir tatsächlich Sorgen, große Sorgen sogar.

ENDLICH KLARHEIT: DIAGNOSE DENGUE-FIEBER

Nach einer wirklich furchtbaren Nacht kam dann am nächsten Tag endlich eine Diagnose. Ich hatte tatsächlich Dengue-Fieber.

Ich war erleichtert und gleichzeitig am Boden zerstört. Der Chefarzt riet mir nämlich dringend davon ab, erneut in ein Dengue-Gebiet zu reisen. Also nie wieder nach Südostasien. Es gibt vier verschiedene Arten von Dengue und gegen eine bin ich jetzt immun. Sollte ich mich jedoch mit einer der drei anderen Varianten anstecken, sei mit einem wesentlich heftigeren Verlauf bis hin zu inneren Blutungen mit Todesfolge zu rechnen. Das saß!


Und das alles wegen einer Mücke!


Ich verabschiedete mich also von meinen Reiseplänen und konzentrierte mich darauf, gesund zu werden. Leider gibt es keine Therapie bei Dengue, ich musste es also irgendwie aussitzen. Alles in allem war ich sechs Wochen krankgeschrieben und wurde dann nach dem Hamburger Modell wieder in meinen Job eingegliedert. Ich hatte noch Wochen mit Gliederschmerzen und Müdigkeit zu kämpfen. Und das alles wegen einer Mücke!

BERATUNG BEIM TROPENINSTITUT

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Bild 2: Alexandras Töchter in Thailand.

Da ich nach meiner Dengue-Infektion trotzdem gerne wieder nach Thailand reisen wollte, habe mich diesbezüglich im Tropeninstitut der Uniklinik Düsseldorf beraten lassen. Nach einem wirklich sehr ausführlichen Beratungsgespräch mit einem Tropenmediziner habe ich für mich die Entscheidung getroffen: Ich werde weiter nach Asien reisen. Mittlerweile auch mit meinen zwei Kindern.

Schwere Verläufe oder gar Todesfälle sind bei europäischen Reisenden selten und wurden sowohl bei Erst- als auch Zweitinfektionen beobachtet. Um die deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit e.V. zu zitieren: „Es ist daher nicht gerechtfertigt, Reisenden, die ein Dengue-Fieber durchgemacht haben, von weiteren Aufenthalten in Verbreitungsgebieten abzuraten.“

Das A und O sind ein konsequenter Schutz gegen tag- und nachtaktive Mücken und der Verzicht auf gerinnungshemmende Medikamente, also die Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Co.

ERNEUTE THAILANDREISEN MIT VORSICHTSMASSNAHME

Wir haben für uns entschieden, dass das Risiko unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen für uns vertretbar ist und sind mittlerweile zum dritten Mal wieder in Thailand unterwegs gewesen.


Ich reise nur noch mit einem großen Vorrat an Mückenspray.


 

Mückenschutz ist für uns jedoch essenziell geworden. Ich reise nur noch mit einem großen Vorrat an Mückenspray für uns und die Kinder. Zusätzlich nutzen wir Citronella-Sticker, die auf die Kleidung geklebt werden, und meiden Aufenthalte an stehenden Gewässern. Für den Fall, dass die Kleinste mal im Buggy geschlafen hat, hatten wir immer ein Moskitonetz für den Wagen dabei.

Allein schon wegen der Hitze buchen wir immer Unterkünfte mit Aircondition, das hilft nämlich auch super gegen Mücken. Die Mistviecher können bei Zugluft nämlich nicht mehr so gut fliegen. Oftmals gibt es direkt schon Moskitonetze über den Betten, sodass man nachts den größtmöglichen Schutz gegen Stiche hat. Sollten wir trotz aller Vorsicht doch mal gestochen werden, mache ich mich dennoch nicht verrückt. Nicht alle Mücken sind Überträger von Krankheiten.

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Bild 3: Alexandra mit ihrer Tochter auf dem Schoß.

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